Mannschaft schlgt Messi - Die taktischen Erkenntnisse 11FREUNDE

Es gibt keine Kleinen mehr zumindest nicht bei einer Weltmeisterschaft. Was Berti Vogts schon vor Jahren vermutete, fand bei dem Turnier in Russland nun seine endgltige Besttigung. Die Welt rckt immer enger zusammen. Zumindest was das fuballerische Niveau angeht. Die Begegnungen bei dieser WM waren enger als sonst, das Verteidigen hatte Vorrang.

Es gibt keine Kleinen mehr – zumin­dest nicht bei einer Welt­meis­ter­schaft. Was Berti Vogts schon vor Jahren ver­mu­tete, fand bei dem Tur­nier in Russ­land nun seine end­gül­tige Bestä­ti­gung. Die Welt rückt immer enger zusammen. Zumin­dest was das fuß­bal­le­ri­sche Niveau angeht. Die Begeg­nungen bei dieser WM waren enger als sonst, das Ver­tei­digen hatte Vor­rang.

Gab es bei der End­runde 2010 in Süd­afrika noch Ergeb­nisse wie bei­spiels­weise das 7:0 der Por­tu­giesen gegen Nord­korea oder – unver­gessen, 2014 in Rio de Janeiro – das 7:1 der deut­schen Natio­nal­mann­schaft gegen Bra­si­lien, so fehlten diese Tor­fes­ti­vals in den ver­gan­genen vier Wochen wei­test­ge­hend. Ein Grund ist dabei ganz offen­sicht­lich zutage getreten: dass heut­zu­tage selbst schwä­chere Teams immer besser ver­tei­digen können.

Die schlechten Teams sind besser geworden

Die Firma Impect misst, wie oft die eigenen Ver­tei­diger vom Gegner über­spielt worden sind in einer Begeg­nung. Dieser Wert gibt an, wie hoch die Gefahr auf ein Gegentor ist. Bezie­hungs­weise: wie gut eine Mann­schaft ver­tei­digt. Bei der WM in Bra­si­lien vor vier Jahren wurden bei den fünf schlech­testen Teams des Tur­niers im Schnitt 55 Ver­tei­diger über­spielt. 2018 waren es nun nur noch 49. Daraus lässt sich ableiten: Wird eine Mann­schaft weniger oft über­spielt, kas­siert sie auch weniger Tore.

Selbst schwä­chere Teams schaffen es mitt­ler­weile – durch Dis­zi­plin, Ord­nung und Fleiß – die Gegent­or­ge­fahr auf ein Minimum zu redu­zieren. Vielen großen Nationen fiel es daher zuneh­mend schwer, Tor­ge­fahr zu erzeugen. Auch ein Grund dafür, warum beson­ders häufig Stan­dard­si­tua­tion zu eigenen Tref­fern führten. Eine wei­tere wich­tige Erkenntnis dieser Welt­meis­ter­schaft ist, – ganz profan – dass Fuß­ball ein Mann­schafts­sport ist. Die zu große Abhän­gig­keit von einem Super­star in den eigenen Reihen bedeu­tete für viele Mann­schaften letzt­end­lich ein Pro­blem.

Her­aus­ra­gende Ein­zel­spieler gibt es den­noch

Und dass, obwohl diese Super­stars zum Teil sogar ablie­ferten. Ob Lionel Messi (Argen­ti­nien), Cris­tiano Ronaldo (Por­tugal), Neymar (Bra­si­lien) oder Toni Kroos (Deutsch­land) – jeder von ihnen hatte seine großen Momente, jeder von ihnen konnte durch eine Ein­zel­ak­tion Spiele für die eigene Nation gewinnen. Doch trotzdem schaffte es keiner der genannten Stars mit seinen Teams bis ins Halb­fi­nale, für Deutsch­land war sogar bereits vor der K.-o.-Phase Schluss. Breiter auf­ge­stellte Teams, die die Qua­lität ihres Spiels auf meh­rere Schul­tern ver­teilten, waren in Russ­land dagegen weitaus erfolg­rei­cher.

Das soll aber – bitte nicht miss­ver­stehen – kei­nes­wegs heißen, dass die beiden dies­jäh­rigen Fina­listen nicht über her­aus­ra­gende Ein­zel­spieler ver­fügt hätten. Auf Frank­reichs Seite Paul Pogba und Kylian Mbappé. Luka Modric und Ivan Rakitic für Kroa­tien. Alle spielten sie gut, alle hatten gute Werte. Doch keiner dieser Spieler kommt bei dieser WM bei den Ein­zel­werten in die Sphären von Ronaldo, Messi und Co. Und trotzdem sind ihre Teams erfolg­rei­cher gewesen.

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